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Urs Fischer Skinny Sunrise

Marktplatz Basel 13. Juni – 27. Juli 2025

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Globus Public Art Project In collaboration with Fondation Beyeler

Öffnungszeiten Totenhüsli, Martinskirchplatz:

13. – 22. Juni: täglich, 10–20 Uhr 23. Juni –27. Juli: Freitag–Sonntag, 10–19 Uhr

Aufgrund einer veränderten Baustellensituation für das Warenhaus Globus, werden das Fassadengerüst sowie die Baucontainer am Marktplatz ab dem 16. Juli abgebaut. Dies bedeutet, dass auch die grossformatige Plakatwand mit dem Kunstwerk Eternity, 2023, von Urs Fischer, die im Rahmen des «Globus Public Art Project» gezeigt wird, vorzeitig abgebaut wird. Die restlichen Kunstwerke, die im Rahmen des Projekts gezeigt werden, bleiben bis zum 27. Juli zu sehen. Für die dritte Ausgabe des «Globus Public Art Project» bespielt der in Los Angeles lebende Schweizer Künstler Urs Fischer neben der Umbau-Fassade des Warenhauses «Globus» mehrere Örtlichkeiten in dessen Umgebung, vom historischen Marktplatz bis hin zum sogenannten «Totehüsli», einem einst zu einer Kirche gehörenden Beinhaus. International bekannt für seine scharfsinnigen, oft provokativen Skulpturen und Installationen, bezieht sich der Künstler mit diesem Ausstellungsprojekt auf den mittelalterlichen Basler Totentanz, ein ikonografisches Symbol für die Vergänglichkeit, das die Allgegenwart des Todes im Leben thematisiert. Fischers Werke greifen diesen Motivkreis auf und übersetzen ihn in eine zeitgenössische künstlerische Sprache, welche die Betrachtenden mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert. Neben seinem Selbstporträt aus Kerzenwachs werden Skelettskulpturen aus Bronze, teils inspiriert sowohl von der Kunstgeschichte als auch von der zeitgenössischen Bildkultur, sowie eine Neuproduktion für die Kaufhausfassade präsentiert.

Im Rahmen des drei Jahre währenden Umbaus des ikonischen Warenhauses am historischen Basler Marktplatz lädt Globus in Zusammenarbeit mit der Fondation Beyeler Künstlerinnen und Künstler ein, ortsspezifische Kunstwerke zu realisieren. Nach den beiden Projekten von Claudia Comte und Julian Charrière in den vergangenen zwei Jahren bildet Urs Fischers «Skinny Sunrise» den krönenden Abschluss der Serie.

DAS PROJEKT

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Urs Fischer | Eternity, 2023 | Private Collection | © Urs Fischer. Courtesy of the artist | Photo: Stefan Altenburger

THE PUBLIC ART PROJECT

Das Ausstellungsprojekt wird von dem in Basel lebenden Kurator Samuel Leuenberger kuratiert und erstreckt sich dieses Jahr über drei Standorte rund um den Basler Globus. Auf dem Marktplatz selbst präsentiert der Künstler mit der Bronzeskulptur Invisible Mother, 2015, einen Brunnen mit einem auf einem Stuhl liegenden Skelett, durch das Wasser aus einem Gartenschlauch spritzt – ein geschlossener Kreislauf, der endlos weiterfliesst und in dem sich die Absurdität und die Beständigkeit des Lebens gleichermassen widerspiegeln.

An der Globus-Fassade zeigt Fischer die Neuproduktion Eternity, 2023, eine grossformatige Plakatwand, die eine frühere Epoche heraufbeschwört: Zu sehen ist ein Standbild aus einem Film noir der 1940er-Jahre, das von einem grellen, übergrossen Speckstreifen überlagert wird – ein humorvolles Aufeinandertreffen, indem sich Nostalgie und digitales Bildmaterial miteinander vermischen.

Im sogenannten «Totehüsli» auf dem Münsterhügel, einem früher zur Martinskirche gehörenden Beinhaus, das nun Teil von Globus ist und als temporärer Kunstraum genutzt wird, findet sich Fischers berühmtes Selbstporträt aus Kerzenwachs, Untitled, 2011, das ihn an einem Tisch sitzend darstellt. Nach dem Anzünden schmilzt die Skulptur langsam vor sich hin und liefert so ein weiteres eindrückliches Sinnbild für den Themenkreis von Verfall und Vergehen der Zeit. Die intime Präsentation im ehemaligen Beinhaus wird durch weitere bekannte Arbeiten Fischers aus renommierten internationalen Kunstsammlungen ergänzt: Undigested Sunset, 2001/02, Violent Cappuccino, 2007, und Mildew & Dew, 2022.

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2012 Grassi MG 7626 RT canonical

Portrait Urs Fischer

ABOUT THE ARTIST URS FISCHER

Urs Fischer (*1973, Zürich; lebt und arbeitet in Los Angeles) geniesst weltweite Anerkennung für seine vielschichtigen Skulpturen und Installationen, die oft von absurdem Witz und Verwegenheit durchdrungen sind. Seine künstlerische Sprache kreist thematisch um Vergänglichkeit, körperlichen Verfall und die beunruhigende Koexistenz von Erhabenheit und Niedergang.

Zu seinen ikonischsten Motiven gehört das Skelett – nicht allein als feierliche Mahnung an die Sterblichkeit, sondern als lebendige, ironische Figur innerhalb einer umfassenderen Auseinandersetzung mit dem Thema der Vergänglichkeit. Diese Skelettfiguren, die oft von der Kunstgeschichte oder der zeitgenössischen visuellen Kultur inspiriert sind, nehmen anthropomorphe Züge an: Sie rauchen, jonglieren mit Gegenständen oder stolpern mit unbeholfenem Charme umher. Durch diese Gesten verwandelt Fischer philosophische Reflexion in etwas Greifbares und auf spielerische Weise Entwaffnendes – das allerdings nie ohne ein unterschwelliges Gefühl des Unbehagens daherkommt.

Getreu seinem experimentellen Ansatz muten Fischers skulpturale Arbeiten selten statisch an. Bei vielen handelt es sich um Wachsgüsse, andere sehen brüchig aus, bestehen aber aus gegossener Bronze. Erstere sind so gestaltet, dass sie sich langsam auflösen, wenn sie angezündet werden; Letztere sollen zerbrechlich wirken, ihnen ist aber ein ewiges Leben beschieden. Damit stellt Fischer die klassische Vorstellung von Skulptur als dauerhaftem Objekt infrage und schlägt stattdessen eine Kunst vor, die die Vergänglichkeit des Daseins widerspiegelt. Die Skelette dienen dabei nicht nur als Symbole – sie werden vielmehr zu dynamischen Werkzeugen, mit denen die Zyklen des Lebens, des Todes und des künstlerischen Schaffens erkundet werden.

2016 Fondation Vincent Van Gogh Arles A 9344947 RT canonical

A 9344942 canonical

Julian Charriere: Calls for Action

Public Art Project 2024

Julian Charriere: Calls for Action

Claudia Comte: Waves, Cacti and Sunsets

Public Art Project 2023

Claudia Comte: Waves, Cacti and Sunsets