E. Hans Mahler übernimmt 1924 für vierzig Jahre die Leitung von Globus und bildete ein solides Fundament für das Unternehmen. Zwischen 1926 und 1936 führt er die «wissenschaftliche Betriebsführung» ein, die klare betriebliche Strukturen schafft und durch Planungsvorgaben für Umsätze, Warenbestände und Kosten jede Verschwendung entschieden bekämpft.Globus versteht sich nun als «Treuhänder des Konsumenten» und wird zum «Schweizer Warenhaus des Mittelstands», das 85 Prozent seiner Waren von Schweizer Lieferanten bezieht – wobei mehr als drei Viertel davon in der Schweiz gefertigt werden.
Der Einkauf wird zentralisiert, das Globus Logo vereinheitlicht und die betriebliche Ausbildung und das Lehrlingswesen werden ausgebaut. Gründung der Hauszeitung, die sechsmal pro Jahr erscheint. Globus Lehrlingsausbildung.
Globus wird Mitglied des Internationalen Warenhausverbands, kurz IWV genannt. Verkäuferinnen präsentieren Strandmode.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt die Hochkonjunktur. Man spart für neue Konsumgüter wie Kühlschränke und geht auf Reisen. Der Grundbedarf ist gedeckt – die Menschen wollen nun Neuheiten, sie wünschen sich Dinge, die sie in den Ferien gesehen haben, sie wollen Emotionen.
Globus erkennt die Zeichen und lanciert 1954 die Italien-Aktion «L’Italia al lavoro» mit 3000 neuen Artikeln. 1956 folgt mit grösstem Erfolg die USA-Aktion. Die Länderaktionen werden ein wichtiges strategisches Element von Globus, das die Weihnachtsaktionen (Geschenkhaus) und die Mode-Eröffnungen ergänzt. Globus wird offiziell zum «Neuheitenhaus».
Ermutigt durch die Erfolge der Länderaktionen wird das legendäre «Globus Studio» ins Leben gerufen; ein Thinktank, der sich mit neuen Produkten und den Kundenwünschen von übermorgen auseinandersetzt. Ab 1960 wird erstmals der Design-Wettbewerb «Form» durchgeführt. Präsident der Jury ist bis 1964 Max Bill.
Globus überrascht seine Kundinnen mit den begehrten Nylonstrümpfen.
Hans H. Mahler, seit 1963 Konzernleiter, setzt auf die Diversifikation. Diese wird 1956 mit ABM eingeleitet: Die Konfektionsgeschäfte in Zürich, Basel und Schaffhausen werden aus dem Globus ausgegliedert, im «Herren Globus» zusammengefasst und als Fachgeschäfte geführt.
Sensation an der Zürcher Bahnhofstrasse: Globus bittet im neu eröffneten Haus an der Pestalozziwiese zum Einkaufserlebnis. Der «Regisseur» ist Peter Kaufmann, seit 1961 Globus Chef, der Architekt des Hauses Karl Egender. Revolutionär ist die Warengliederung in Erlebniswelten. Die Kundinnen und Kunden finden nun auf den jeweiligen «Bühnen», was sie auch im Alltag zusammen brauchen: den gedeckten Tisch, den Bade- und Reise-Shop usw.
Ein neuer Mehrwert wird dadurch geschaffen: Globus gibt Anregungen – Globus wird zum «Ideenhaus», das Ästhetik, Stil, Neuheiten und Savoir-vivre vermittelt. Die Erlebniswelten verschaffen Globus internationales Ansehen, aber die Rechnung geht (noch) nicht auf. Die kreative Eruption muss erst verdaut werden – der künftige Weg von Globus ist aber vorgezeichnet –, und die ***delicatessa entwickelt sich zur strategischen Kraft.
Bild: ⋆⋆⋆delicatessa im Globus Zürich und Erlebniswelt «Wohnen» im neuen Globus Zürich.